Unsere Behandlungsschwerpunkte

Die Rehabilitationsbehandlung basiert auf der Anwendung des modernen Standards der Internationalen Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (ICF). Die Funktionsdefizite und die daraus entstehenden Alltags- oder/und beruflichen Behinderungen werden bei jedem Patienten im Aufnahmeverfahren analysiert. Beteiligt sind daran alle Berufsgruppen, die in die Rehabilitationsbehandlung eingebunden sind (Ärzte, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Psychotherapeuten, Sporttherapeuten, Sozialdienst). 

Basierend auf den dort gewonnenen Erkenntnissen wird das Rehabilitationsprogramm zusammengestellt mit dem Ziel, die individuellen Defizite der Patienten bestmöglich aufzutrainieren. Rehabilitationsbegleitend werden auch die sogenannten Kontextfaktoren eruiert. Diese bestehen aus Lebenshintergrund einer Person mit zwei wesentlichen Komponenten: Umweltfaktoren (materielle, soziale und einstellungsbezogene Umwelt, in der Menschen leben und ihr Leben gestalten) und personenbezogenen Faktoren (der spezielle Hintergrund des Lebens und der Lebensführung einer Person). 

Diese Faktoren haben einen positiven oder negativen Einfluss auf die individuelle Lebensführung und können daher auch krankheitsauslösend oder -verstärkend wirken. Soweit nötig, werden die Patienten informiert oder geschult, die Kontextfaktoren für ihre langfristige Gesundheit günstig zu beeinflussen.

In der Dr. Ebel Fachklinik Reinhardshöhe werden erwachsene Patienten mit folgenden Erkrankungen bzw. mit folgenden Therapieschwerpunkten behandelt:

  • Hämatologie – Tumoren des Blutbildenden- (akute und chronische Leukämien) und Lymphsystems und myeloproliferative Erkrankungen 
  • Patienten nach onkologer Stammzelltransplantation und Hochdosis-Chemotherapie 
  • Urologie – Tumoren der Niere, Blase, Prostata und Hoden
  • Gynäkologie – Tumoren der Brustdrüse und weiblichen Geschlechtsorgane, Unterleibstumoren 
  • Lungenheilkunde – Tumoren des Bronchialsystems und Lungenfells 
  • Hals-Nase-Ohren-Heilkunde – Tumoren der Mundhöhle, des Rachens, der Nase, des Kehlkopfes, der Schilddrüse und der Halsweichteile 
  • Gastroenterologie – Tumoren der Speiseröhre, Magen, Dickdarm, Enddarm, Bauchspeicheldrüse, Leber, Galle
  • Psychoonkologie –  chronische reaktive depressive Verstimmungen, Ängste, Anpassungsstörungen, psychogene Erschöpfung nach Krebs
  • Sonstige – Tumoren der Weichgewebe und Knochen (Sarkome) sowie der Haut (maligne Melanome)
  • Nephrologie – Chronische dialysepflichtige Niereninsuffizienz, Nierentransplantation, Anlage eines Urostomas 
  • Gastroenterologie – Operationen bei Darmverengungen/Darmverschluss oder entzündlichen Erkrankungen (Sigmadivertikulitis)
  • Pulmonologie – Atemfunktionsstörungen nach Lungenoperation oder chronischer Bronchitis
  • Weiterbehandlung nach Gelenkersatzoperation (Hüft-, Knie- und Schultergelenk)
  • Chronische degenerative Wirbelsäulenerkrankung
  • Weiterbehandlung nach Operationen an der Wirbelsäule
  • Chronische degenerative Erkrankungen und Funktionsstörungen der Gelenke
  • Chronische Erkrankungen der Sehnen, Bänder und Gelenkkapseln
  • Chronische Erkrankungen des Bewegungsapparates (z. B. Osteoporose)
  • Chronische Schmerzsyndrome des Bewegungsapparates

Einen Schwerpunkt bildet bei uns die medizinisch-beruflich-orientierte Rehabilitation. Dabei ist unser Ziel die Wiederherstellung und Sicherung der körperlichen Belastbarkeit entsprechend der beruflichen Anforderungen im Rahmen eines individuellen Therapieprogramms.

Im Gegensatz zur klassischen medizinischen Rehabilitation zeichnet sich die medizinisch-beruflich orientierte Rehabilitation (MBOR) durch eine Einbeziehung von Berufs- und Arbeitsplatzaspekten in den gesamten Rehabilitationsverlauf aus.

Berufliche Perspektiven finden

MBOR setzt zu einem Zeitpunkt ein, an dem bereits besondere berufliche Problemlagen (BBPL) aufgetreten sind, die es fraglich erscheinen lassen, ob der Rehabilitand überhaupt wieder an seinen Arbeitsplatz zurückkehren kann. 

Bei Menschen im erwerbsfähigen Alter mit Krebserkrankung sind ca. 64% von solchen BBPLs betroffen. Ziel der MBOR ist es, diese BBPLs frühzeitig zu entdecken und Gegenmaßnahmen einzuleiten, damit der noch vorhandene Arbeitsplatz erhalten bleiben kann. Dies bedeutet, dass bei Rehabilitanden, deren Arbeitsplatz aktuell noch gesichert ist und deren körperliche Verfassung und Tumorstadium nach dem Rehabilitationsaufenthalt eine Rückkehr an den alten Arbeitsplatz grundsätzlich zulässt, mit medizinischen, psychologischen und berufsbezogenen Trainingsmethoden Fertigkeiten erlernt und eingeübt werden, welche die Belastungen, beispielsweise durch vermeidbares psychisches oder körperliches Fehlverhalten, deutlich reduzieren und damit den Rehabilitationserfolg nachhaltig sicherstellen.

Die Effektivität von Maßnahmen zur medizinisch-beruflich orientierten Reha können oft schon durch geringfügige Veränderungen am Arbeitsplatz, die Optimierung von Arbeitsabläufen, die Verwendung von geeigneten Hilfsmitteln oder durch die Veränderung der persönlichen Einstellung erreicht werden.